Eine Plattform für Frauen, Außenpolitik und Menschenrechte wurde in Wien gegründet.
Friedensverhandlungen zu Afghanistan, Bonn 2001: Für das Gruppenfoto posieren fast ausschließlich Männer. Afghanistan: MitarbeiterInnen internationaler Hilfsorganisationen kommen hauptsächlich mit Männern in Kontakt. In vielen Bereichen der Gesellschaft stehen Frauen am Rande. Dies soll sich ändern. „Wir wollen Frauen sichtbar machen und sie in die internationale Politik integrieren“, erzählt Edit Schlaffer. Die Sozialwissenschaftlerin gründete gemeinsam mit Cheryl Benard die Organisation „Frauen ohne Grenzen“. Diese wurde kürzlich – in Anwesenheit der afghanischen Frauenministerin, Sima Samar – im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt. Das Frauennetzwerk will die politische Präsenz von Frauen bei Friedensverhandlungen, Regierungsbildung und in der Planung von Programmen der Entwicklungszusammenarbeit fördern. Bildungsinitiativen sollen gestartet werden, um einerseits Frauen finanziell abzusichern, und andererseits Fundamentalismus und Extremismus zurückzudrängen. Eine globale Zivilgesellschaft für beide Geschlechter im Sinne der Demokratie und der Einhaltung der Menschenrechte ist das Ziel.
Benard und Schlaffer, bekannt für feministische Literatur, leiten seit zehn Jahren die Ludwig-Boltzmann-Forschungsstelle für Politik und zwischenmenschliche Beziehungen in Wien. Ihr aktuelles Buch: „Die Politik ist ein wildes Tier. Afghanische Frauen kämpfen um ihre Zukunft“, Droemer Verlag, München 2002, € 19,90.
www.frauenohnegrenzen.org